Psychotherapie

»Von nichts andrem leben wir als von unsern armen, schönen, herrlichen Gefühlen, und jedes, dem wir unrecht tun, ist ein Stern, den wir auslöschen.«

Hermann Hesse, Klingsors letzter Sommer

 

Wir Menschen sind interessant:

die intelligenteste Spezies auf diesem Planeten und seit Jahrtausenden verstrickt in die immer gleichen Lebensthemen. Im Gilgamesch-Epos, der Bibel, dem Nibelungenlied und Harry Potter geht es stets um dasselbe: Gefühle, zwischenmenschliche Beziehungen und Familie, Gut und Böse, Territorium und Machtkampf, Leben und Sterben. Und das ist gut so, denn es macht unser Leben lebendig und interessant. Diese Vielfalt kann allerdings auch ziemlich herausfordernd sein.

Die längste Beziehung haben wir in unserer Geschichte zu uns selbst – und nur aus unserer Wahrnehmung heraus erfahren wir die Welt. Deswegen hat jede Person auch ihre ganz eigenen Potentiale und gestalterischen Fähigkeiten, Lösungen für schwierige Situationen zu finden. Diese gemeinsam zu entdecken und zu erforschen – wertfrei, mit Neugier und auch einmal spielerisch – sehe ich als meine Aufgabe. Ganz nach dem paradoxen Prinzip der Veränderung darf dabei alles sein, was ist. Denn nur, was gesehen werden darf, kann sich verändern.

Das ganze Spektrum der menschlichen Gefühle zu erfahren und die Geschichten zu gestalten, die das Leben schreibt, dazu möchte ich Sie einladen.

 

Psychotherapie und Gestalttherapie:

Ich bin Psychotherapeutin in Ausbildung unter Supervision. Das bedeutet, dass ich mich im letzten Abschnitt meiner Ausbildung befinde und bei meiner praktischen Arbeit regelmäßig Supervision in Anspruch nehme.

Psychotherapie ist ein wissenschaftlich fundiertes Heilverfahren für seelische Leidenszustände. Durch die therapeutische Beziehung und den Raum für die/den Klient*in und das Thema werden gemeinsam Ressourcen aktiviert und Lösungen gefunden. Das kann psychiatrische Diagnosen betreffen, aber auch Lebenskrisen und den Wunsch nach persönlicher Weiterentwicklung.

Gestalttherapie ist eine sogenannte humanistische Therapiemethode, in deren Zentrum Einzigartigkeit, Entwicklungsfähigkeit und Freiheit stehen. Die humanistische Tradition geht davon aus, dass der Mensch sich selbst vervollkommnet und alle Möglichkeiten in sich trägt. So wie diese Fähigkeit durch schwierige Beziehungen gestört werden kann, so kann sie durch heilsame Begegnungen, zum Beispiel im therapeutischen Setting, auch wieder hergestellt werden.

Gestalttherapie lädt dazu ein, den eigenen Handlungsspielraum zu erforschen und mit Lösungswegen zu experimentieren, um mit aktuellen Schwierigkeiten fertig zu werden. Es ist ein ganzheitlicher Ansatz, der neben dem Geist immer auch emotionale und körperliche Wahrnehmungen miteinbezieht. Ich als Therapeutin teile dabei meine Beobachtungen mit und lade zum Spüren mit allen Sinnen ein. Denn Lösungen finden sich häufig auf einer anderen Ebene als auf der, auf der sie uns beschäftigen. Oft geht es dabei um achtsames Erfahren des »Hier und Jetzt«, dem wir viel zu selten Aufmerksamkeit schenken.

Das Wort »Gestalttherapie« wurde von deren Begründer*innen Fritz und Laura Perls, ausgehend von der »Gestaltpsychologie bzw. -theorie« geprägt und hat nichts mit »Kunsttherapie« zu tun – wengleich der Ausdruck durch Farben und Formen ein Teil des Experimentenkoffers der Therapieform ist. Die bekannteste Intervention aus der Gestalttherapie ist wohl der »Leere Stuhl«, auf dem in der Imagination Menschen wie Gefühle Platz nehmen und in Dialog treten können.

 

Mögliche Themen einer Psychotherapie:

Themen einer Psychotherapie können alle Anliegen sein, die eine Person auf der Gefühls-, Einstellungs- und Verhaltensebene beeinträchtigen oder beschäftigen. Oft geht es dabei um die Beziehung zu anderen Menschen wie Eltern, Kinder, Partner*innen, Geschwister, Kolleg*innen etc. Aber auch Übergänge und Veränderungen im Leben, Arbeits- und Ausbildungsthemen können Krisen auslösen. Weitere mögliche Themen sind: Partnerschaft und Trennung, Sexualität, Tod und Trauer, Erziehung und Familie/Patchwork, Angst/Panik und Zwänge, Krankheit, Depression und Suizid, Persönlichkeitsstörungen, traumatische Erlebnisse, Burnout.

Schwerpunkte meiner Arbeit sind unter anderem die therapeutische Begleitung alter Menschen und Jugendlicher/junger Erwachsener, Partnerschaft/Trennungsbegleitung/Patchwork, Arbeitsthemen und Arbeitslosigkeit, Stress, Selbstwert und Burnout sowie hormonelle Umstellungen bzw. Phasen im Leben einer Frau wie die Menopause.

 

Ablauf einer Psychotherapie:

Der Erstkontakt findet telefonisch oder per Mail statt. Ich rufe Sie gerne zurück. In einem ca. 10-minütigen Gespräch können wir Ihr Anliegen und die Rahmenbedingungen besprechen.

Das Erstgespräch dauert 50 Minuten und kostet 80 Euro – wie auch alle weiteren Sitzungen. In diesem können wir uns kennenlernen und über Ihr Thema und ein mögliches Therapieziel sprechen. Vor allem bekommen Sie einen Einblick in meine Arbeitsweise, um anschließend entscheiden zu können, ob Sie eine Therapie bei mir beginnen möchten. Ich empfehle, sich für diese Entscheidung ein paar Tage Zeit zu nehmen.

Die therapeutischen Sitzungen finden normalerweise wöchentlich statt, die Therapielänge ist ganz individuell und hängt stark vom jeweiligen Anliegen ab. Oft dauert eine Therapie zwischen 6 Monaten und 2 Jahren.

 

Hier finden Sie weitere Informationen zum Thema Psychotherapie in einer Broschüre des Bundesministeriums.